Selbstbewusstsein

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Selbstbewusstsein2019-03-01T15:21:57+00:00

Allgemeines

Ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen eines Menschen haben weitreichend positive Auswirkungen auf die Lebensqualität, den schulischen und beruflichen Erfolg, die partnerschaftlichen Bindungen und das soziale Umfeld.

Umgekehrt sind ein Mangel an Selbstliebe, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl oder Selbstbewusstsein häufig Begleiterscheinungen und zum Teil auch Mitursachen vieler Probleme und Erkrankungen. Ein problematisches Verhältnis zum „Ich“ verhindert die Entfaltung des individuellen Potentials, in beruflicher, partnerschaftlicher oder sozialer Hinsicht. Weiter Folgen können sein: Schüchternheit, Unsicherheit und ein vermindertes Durchsetzungsvermögen. Umgekehrt kann ein übersteigertes Selbstvertrauen oder eine narzisstische Selbstliebe ebenfalls sehr schnell zu negativen sozialen Konsequenzen führen.

Hin und wieder können diese Symptome eines Mangels an Selbstbewusstsein extreme Formen annehmen: Selbstablehnung, Selbsthass und selbstzerstörerische Tendenzen. Auch gehen diese Erscheinungen oft mit Gewissensbissen, Schuld- oder Schamgefühlen einher.

Unterscheidung

Auch wenn Begriffe wie Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen umgangssprachlich häufig synonym verwendet werden, sollten die Begriffe dennoch genauer abgegrenzt werden:

►   Selbstwert

Beschreibt die subjektive Bewertung der eigenen Person. Dies kann sich auf charakterliche Eigenschaften aber auch auf eigene Fähigkeiten beziehen. Da der Selbstwert vom Ich immer geschützt wird, werden positiv bewertete Faktoren, bei gesundem Selbstwert, tendenziell übergewichtet und negative Eigenschaften subjektiv unterbewertet. Untersuchungen zeigen, dass ein hoher Selbstwert mit allgemeinem Wohlbefinden und psychischer Gesundheit in Zusammenhang steht.

►   Selbstbewusstsein

Hier gibt es keine einheitlichen Definitionen, wobei der Begriff meist als Synonym für Selbstwert verwendet wird. Im wörtlichen Sinne beschreibt es das Erkennen der eigenen Person als eigenständige Persönlichkeit. Bei einer normalen Entwicklung erfolgt die Bewusstwerdung der eigenen Person im Verlauf der ersten zwei Lebensjahre. Gerade in dieser Phase können Fehlentwicklungen entstehen und den Verlauf der späteren Biographie beeinträchtigen.

►   Selbstvertrauen

Beschreibt das Ausmaß des Vertrauens in die eigenen Ressourcen, um anstehende Herausforderungen oder Probleme lösen zu können. Hierbei kann es sich konkret um die eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Handlungskompetenzen, Wissen oder Erfahrungen handeln. Ein Mangel an Selbstvertrauen hat zur Konsequenz, dass die Erfolgschancen bei der Bewältigung von Herausforderungen geringer eingeschätzt werden als bei normalem Selbstvertrauen. Ein zu hohes Selbstvertrauen kann zu einer unrealistischen Überhöhung der Erfolgschancen führen.

►   Selbstliebe

Der Begriff beschreibt die uneingeschränkte und allumfassende Annahme seiner Selbst in Form eines liebevollen und achtsamen Umgangs mit der eigenen Person in körperlicher und seelischer Hinsicht. Eine gesunde Selbstliebe beinhaltet auch das Erkennen und das Ernstnehmen der eignen Wünsche und Bedürfnisse. Damit gilt Selbstliebe gleichzeitig als Basis für eine harmonische partnerschaftliche Beziehung, denn der Respekt und die Annahme der Persönlichkeit und Bedürfnisse des Partners kann nur dann uneingeschränkt gelingen, wenn man die eigene Person und die eignen Bedürfnisse annehmen kann. Klar abzugrenzen sind hier Begriffe wie Egoismus, Eitelkeit und Narzissmus.

►   Selbstsicherheit

Bei diesem Begriff gibt es keine einheitlichen Definitionen. Einerseits meint dieser Begriff „sich seiner selbst sicher zu sein“ bezogen auf ein Gefühl von Macht und Überlegenheit im Vergleich zum Umfeld. Umgangssprachlich ist mit diesem Begriff ein souveränes und adäquates Auftreten in sozialen Situationen gemeint.

Ursachen

Häufig sind tief verankerte Glaubenssätze vorhanden, die der natürlichen Entfaltung des Selbstbewusstseins im Wege stehen. Die Ursachen hierfür sind fast immer in der Kindheit und Jugend zu finden.

Nicht selten spielen hier Bindungsfaktoren und Beziehungskonflikte im Zusammenhang mit den wichtigsten Bezugspersonen der Kindheit eine wesentliche Rolle. Beispielsweise: wie kann ein Kind lernen sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen zu lieben und zu akzeptieren, wenn es in einer Umgebung aufwächst in der es von den Eltern abgelehnt wird?

Aber auch anderweitige negative Erfahrungen in der Kindheit und Jugend (z. B. Mobbing in der Schule) können maßgeblich Einfluss auf die Entwicklung von Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Therapie

Die Hypnosetherapie in Kombination mit Verhaltenstherapie bietet hier mehrere Ansatzpunkte um einerseits Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken und umgekehrt Selbstzweifel und Schüchternheit zu überwinden.

  • Erkennen und Stärken von Ressourcen und Persönlichkeitspotentialen
  • Stärken der Selbstsicherheit in der sozialen Interaktion
  • Abbau von Versagensängsten
  • Aufheben von Blockaden
  • Auflösen und Umstrukturieren von negativen Glaubensmustern
  • Aufbau von Selbstwert stärkenden Denkmustern
  • Aufarbeiten der lebensgeschichtlichen Ursachen

Gerade bei Selbstwertproblematiken bietet das Zusammenspiel von Hypnose- und Verhaltenstherapie die Möglichkeit sehr grundlegende, positive Änderungen in der Selbstwahrnehmung zu bewirken und damit die Lebensqualität deutlich und dauerhaft zu steigern.