Hypnose – Eine Beschreibung
Bei den Beschreibungen oder akademische Definitionen für den Zustand der Hypnose bzw. der „hypnotischen Trance“ gibt es wenig Einheitlichkeit in den Begriffsdefinitionen. Als Konsens, der mit vielen Definitionen im Einklang steht, lässt sich sagen:
Bei Hypnose bzw. hypnotischen Trance handelt es sich um sehr spezifischen Bewusstseinszustand, der gekennzeichnet ist durch eine fokussierte Aufmerksamkeit, gesteigerte Konzentration und erhöhte Empfänglichkeit für Gedanken, Gefühle, Bilder und Ideen. Dadurch, dass der rationale, analytische Teil des Bewusstseins (der „kritische Faktor“) in den Hintergrund tritt wird die Kommunikation mit dem Unterbewusstsein erleichtert um positive Veränderungsprozesse zu bewirken.
In der Praxis geht dieser Bewusstseinszustand der hypnotischen Trance häufig mit tiefer Entspannung einher, was aber nicht notwendigerweise der Fall sein muss
Abgrenzung – Was ist Hypnose nicht?
In jedem Fall grenzt sich der Bewusstseinszustand der hypnotischen Trance deutlich vom normalen Schlaf- und Wachzustand ab. Hypnose ähnelt extrem tiefen Meditationszustände, und zeigt sehr spezifische, messbare Gehirnwellenmuster, die sich deutlich von den Muster des Wachzustandes oder der Schlafes unterscheiden.
Unter Hypnose ist beispielsweise eine deutliche Zunahme der Alpha- und Delta-Wellen im Gehirn nachweisbar und es gibt Hinweise darauf, das Theta-Wellen ebenfalls deutlich zunehmen.
Hypnose ist weder etwas übernatürliches oder esoterisches, sondern ein naturgegebener Bewusstseinszustand. Die hypnotischen Trance ist eine wissenschaftlich-psychologische Tatsache und keine Frage des „Glaubens“.
Hypnose erleben
Vom Erleben her, ist die Aufmerksamkeit des Klienten unter Hypnose sehr auf die innnere Erlebenswelt fokussiert. Gefühle und Bilder werden in aller Regel als äußerst authentisch und real erlebt, was beispielsweise durch eines hohe Aktivität des visuellen Cortex im Gehirn nachweisbar ist. Die Informationsverarbeitung wird auch auf den anderen Sinneskanälen durch die Fokussierung auf Ideen aktiviert, während das analytische Denken in den Hintergrund tritt.
In aller Regel ist Hypnose auch mit sehr tiefer Entspannung gekoppelt und wird fast immer als ein Gefühl der tiefen Geborgenheit, der intensiven Gelassenheit und Ausgeglichenheit, der Ruhe und des Friedens beschrieben, in dem während die Wahrnehmung der Außenwelt an bedeutung verliert und unwichtig wird. Bilder und Gefühle werden als in aller Regel als sehr lebhaft beschrieben.
Hypnotisierbarkeit
Sehr häufig kommt die Frage auf: „Ist jeder hypnotisierbar. Ist ein Klient intellektuell und sprachlich in der Lage den Anweisungen des Hypnotiseurs zu folgen und verfügt über ein Minimum an Vorstellungsvermögen, besitzt jeder Mensch die Fähigkeit in Hypnose zu gehen. Also ist praktisch, jeder gesunde Mensch hypnotisierbar.
Viele internationale Studien haben gezeigt, dass ein Großteil sogar bereits bei der Ersthypnose einen mittleren bis tiefen Trancezustand erreichen können, während der Rest der Klienten durch entsprechendes Training ggf. erst bei der Zweit- oder Dritthypnose eine tiefe Trance erleben können. Das bedeutet, dass aus praktischer Sicht tatsächlich jeder gesunde Mensch hypnotisierbar ist, der es innerlich und willentlich zulässt.
Trancephänomene
In dem Bewusstseinszustand einer hypnotischen Trance gibt es eine Reihe von Transphänomenen. Diese Trancephänomene, motorische aber auch mentale, sind im Wachzustand in aller Regel nicht hervorrufbar, können aber unter Hypnose intensiv für therapeutische Interventionen genutzt werden.
Seit wann gibt es Hypnose?
Das Kenntnis über Heilen durch Trancezustände ist viele tausend Jahre alt. Die ältesten Schriften stammen etwa um 4.000 v. Chr. Im Laufe der Geschichte wurden diese Heilmethoden häufig im religiösen Zusammenhang durchgeführt. Die moderne Wissenschaft hat die Wirksamkeit der hypnotischen Trance auf fundierte Grundlagen gestellt.